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KVG startet On-Demand-Angebot „Schaddel“ in Kassel

05.09.2022

Jetzt kommt Schaddel!: Heute Morgen startete unter diesem Namen das neueste Angebot der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG). „Schaddel“, das ist On-Demand-Verkehr mit vollelektrischen Kleinbussen. Die Busse sind on Demand, also auf Bestellung, im Stadtgebiet nachts und tagsüber in zwei großen Kasseler Industriegebieten unterwegs. Sie fahren, wo der klassische ÖPNV nicht oder kaum verkehrt. Bei dem heutigen Pressetermin auf dem Bild v.li.: Dr. Olaf Hornfeck (KVG), Benjamin Pfeifer (ioki), Christian Geselle (Oberbürgermeister Stadt Kassel), Dr. Alexander Wachter (Regierungspräsidium Kassel), Steffen Müller (NVV), Alexander Brüll (Clevershuttle) und am Steuer Schaddel-Fahrer Giampiero Zisa (Foto: KVG AG / Andreas Fischer).

Kassel, 5. September 2022. Wenige Klicks in der App, und schon kommt der vollelektrische Kleinbus, der den Fahrgast ohne festen Fahrplan und Route in Kassel an sein Ziel bringt: Mit „Schaddel“ ist das jetzt möglich. Dieser „On- Demand“-Verkehr ist das neueste Angebot der KVG, das den Nahverkehr mit Bus und Bahn ergänzt.

Bus, Straßenbahn, RegioTram, und jetzt kommt „Schaddel“! Ab heute gleiten die Kleinbusse leise und vollelektrisch und damit emissionsfrei, durch Kassel. Ein Schaddel-Kleinbus wird per App bestellt und bezahlt, fährt ohne festen Fahrplan und festen Linienweg im gesamten Stadtgebiet wochentags von Mitternacht bis morgens 5 Uhr, samstags bis 5.30 Uhr und sonntags bis 6 Uhr und somit dann, wenn wenige oder keine Busse und Bahnen unterwegs sind.

Für den Industriepark Waldau und das Gewerbegebiet Langes Feld in Niederzwehren bietet die KVG einen besonderen Service. Für Fahrten in beiden Arealen kann Schaddel auch tagsüber, von 5 Uhr morgens bis Mitternacht, gebucht werden. Neben den Gewerbegebieten sind hier zahlreiche Bus- und Bahnhaltestellen virtuelle Haltepunkte. Dazu gehören auch vorhandene Bushaltestellen für den Start und als Ziel. So verknüpft sich der klassische ÖPNV mit dem neuen On-Demand-Angebot.

„Für unsere sich dynamisch entwickelnde Stadt bauen wir unsere Verkehrsinfrastruktur hin zu umweltfreundlicher Mobilität aus. Indem die KVG als größter nordhessischer Mobilitätsanbieter neue attraktive und nachhaltige Angebote entwickelt, bringen wir die Verkehrswende in Kassel voran“, sagte Kassels Oberbürgermeister und KVG-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Geselle in dem heutigen Pressetermin zum Betriebsstart von „Schaddel“ im Unternehmenspark Kassel.   

„Der ÖPNV mit Bussen, Straßenbahnen und RegioTrams, wie wir ihn kennen, ist unverzichtbar. Noch attraktiver wird er durch die Ergänzung mit flexiblen, individuelleren Lösungen“, erläuterte KVG-Vorstand Dr. Olaf Hornfeck. „Schaddel ermöglicht uns, neue Zielgruppen zu erschließen und ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg der KVG zu einem umfassenden Mobilitätsanbieter. Durch den Nachtverkehr mit Schaddel finden Besucherinnen und Besucher zum Beispiel von Veranstaltungen, Clubs und Kneipen sowie Menschen, die nachts oder im Schichtdienst arbeiten, mehr Möglichkeiten, auch dann zuverlässig und sicher mobil zu sein. On-Demand-Verkehr mit Schaddel bedeutet sowohl einen Gewinn für die KVG als Unternehmen also auch für die Menschen in Kassel.“

„Mit dem Modellversuch der KVG zu einem fahrplanlosen Mobilitätsangebot wächst die NVV-Familie der innovativen Projekte in Nordhessen erneut. Neben Mobilfalt im Werra-Meißner-Kreis, dem MegMobil aus Melsungen im Schwalm-Eder-Kreis geht hier ein weiteres On-Demand-Produkt an den Start. So sammeln wir auf allen Ebenen Erfahrungen, die wir für unsere Fahrgäste sinnvoll in das Gesamtangebot integrieren werden. Dafür ist das Kasseler Schaddel ein wichtiger Baustein,“ ergänzte NVV-Geschäftsführer Steffen Müller.

Ähnlich äußerte sich Dr. Alexander Wachter, Regierungsvizepräsident des Regierungspräsidiums Kassel. „Ich freue mich, dass wir dem On-Demand-Verkehr der KVG die Erlaubnis erteilen konnten, denn Schaddel in Kassel ist eine neue Variante im öffentlichen Personennahverkehr und in Nordhessen das größte und komplexeste Angebot dieser Art. Wir wünschen den Nutzerinnen und Nutzern und diesem Projekt allzeit gute Fahrt!“

Bei der Buchung eines Schaddels per App bildet im Hintergrund der Algorithmus Fahrgemeinschaften zwischen Fahrgästen mit ähnlichem Start- und Zielort. Durch dieses so genannte „Ridepooling“ fahren die Schaddel ökonomisch und ökologisch optimal.

Während die KVG bei Schaddel ihre Kompetenz bei der Planung und Organisation des ÖPNV einbringt und die Finanzierung sichert, ist Clevershuttle für die digitale Planung und den täglichen Betrieb zuständig. Auch das Fahrpersonal ist dort angestellt „Hinter Schaddel steckt unsere IT-Expertise, trotzdem messen wir uns an der praktischen Umsetzung – mit einem verlässlichen Service für zufriedene Fahrgäste“, sagte Alexander Brüll, General Manager von Clevershuttle. „Das sichert den langfristigen Erfolg des Schaddels als langfristiger Bestandteil des ÖPNV.“

Die DB-Tochter ioki GmbH liefert die FahrgastApp, die App für die Schaddel und das Betriebssystem für den On-Demand-Service der KVG. „Die Anwendungsbereiche zeigen, wie flexibel und individuell On-Demand-Verkehre eingesetzt werden können“, erläuterte Benjamin Pfeifer, Geschäftsführer bei ioki. „Berufspendler und Ausgehende erhalten so ein passendes Angebot im ÖPNV, ob tagsüber für die erste und letzte Meile zum bestehenden Nahverkehr oder als sicheres Verkehrsmittel in den Abend- und Nachtstunden.“  

Den Mehrwert für die Wirtschaft konkretisierte Oberbürgermeister Geselle zum Abschluss der Redebeiträge. „Eine gute Erreichbarkeit ist ein zunehmend wichtiger Standortvorteil für die Wirtschaft und angesichts hoher Energiekosten suchen Arbeitnehmer nach Alternativen zum Pkw für ihre Fahrten zwischen Wohnort und Arbeitsplatz.“  

Jetzt, zum Betriebsstart, sind 14 vollelektrische Kleinbusse vom Typ Nissan Evalia unterwegs. Ab Oktober werden sie nach und nach durch eVito-Kleinbusse von Mercedes Benz ersetzt. Dann ist es auch für zum Beispiel Rollstuhlfahrer möglich, sich einen Schaddel zu bestellen, weil ein Teil der eVito-Busse barrierefrei umgebaut wird.

Der Strom für die 14 vollelektrischen Kleinbusse stammt zu 100 Prozent aus regionalem Ökostrom der KVG-Schwester Städtische Werke AG. Geladen werden die Schaddel an 14 Wallboxen und 2 Schnelladesäulen im Betriebssitz von Clevershuttle und ioki im Unternehmenspark Kassel.

Das Land Hessen unterstützt mit dem NVV das Projekt in Kassel durch Zuschüsse für die Betriebskosten mit 1,9 Mio. Euro. Der Projektzeitraum für das Kasseler Schaddel ist zunächst bis Ende 2024 befristet.

Hier finden Sie FAQ rund um das Thema Schaddel.