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Verkehrswende und ÖPNV

27.09.2023

Dr. Astrid Szogs, MoWiN.net e.V., Heiko Lindner KVG, Dr. Carsten Sommer Universität Kassel, Jutta Kepper NVV, Kai Georg Bachmann Regionalmanagement Nordhessen GmbH, Dr. Olaf Hornfeck KVG

Kassel. Am 21. und 22. September haben sich 200 Verkehrsexperten aus Wissenschaft und Praxis im Kasseler Kulturbahnhof getroffen, um über Hemmnisse und Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung der Verkehrswende zu diskutieren. Veranstaltet wurde der Fachkongress inklusive Ausstellung vom Regionalmanagement Nordhessen GmbH, MoWiN.net e.V., der Universität Kassel, der Kassler Verkehrs-Gesellschaft (KVG), dem nordhessischen VerkehrsVerbund (NVV) sowie der Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft e.V. (DVWG) Nordhessen.

 

Der erste Themenblock beschäftigte sich insbesondere mit der Frage, was aus psychologischer Sicht getan werden müsste, damit sich die Menschen nachhaltiger bewegen. Die Vorträge zeigten, dass neue Mobilitätsnarrative als Alternative zur autogerechten Gesellschaft wichtig sind und soziale Normen, vor allem das wahrgenommene übliche Verhalten, die Mobilität beeinflussen. Prof. Carsten Sommer fasste die Diskussion wie folgt zusammen: “Neben einem attraktiven und verlässlichem Angebot benötigen wir positive Mobilitäts-Leitbilder, die für die Menschen sicht- und erlebbar gemacht werden müssen, z.B. durch Experimente im Straßenraum.“ Der zweite Block der Nahverkehrs-Tage widmete sich den abgesenkten Fahrpreisen im öffentlichen Personennahverkehr. Die Referenten diskutierten über die Auswirkungen verschiedener Preismodelle auf das Mobilitätsverhalten, u.a. wurden die ersten Auswirkungen des Deutschlandtickets vorgestellt. Dabei wurde festgestellt, dass die Preisgestaltung im öffentlichen Personennahverkehr ein durchaus wichtiger Baustein ist, der allerdings in eine integrierte Gesamtstrategie eingebettet werden sollte.

 

Bei den Vorträgen im dritten Themenblock „Zielgruppen und Beispiele“ standen die Anforderungen von Autofahrenden, Pendlern und von armutsgefährdeten Personen im Mittelpunkt. Dabei zeigte sich, dass eine zielgruppengerechte Mobilitätsberatung ein weiterer wichtiger Baustein einer integrierten Gesamtstrategie darstellt. Im abschließenden Themenblock wurden politische Instrumente diskutiert, die den Umbau- und Gestaltungsprozess für eine Verkehrswende auf gesellschaftlicher Ebene unterstützen. Der vom Land Baden-Württemberg verfolgte sogenannte Klimabonus wurde in diesem Zusammenhang von den Teilnehmenden sehr positiv bewertet. Dabei trägt das Land bis zu drei Viertel der Kosten für den Umbau des Verkehrssystems in den Kommunen, wenn nachweislich die Klimaziele eingehalten werden.

 

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Best-Paper-Awards. Während der Nahverkehrs-Tage traten sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit fünf Beiträgen in den Wettbewerb. Die Bewertung erfolgte in einem dreistufigen Verfahren, bei dem auch das Publikum die Vorträge bewertete. Die Gewinnerinnen des Awards, Franziska Henkel und Alena Fischer vom Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme der Universität Kassel, erhielten eine Auszeichnung und ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 1.500 Euro.

 

Die Veranstaltung wurde von folgenden Premiumpartnern unterstützt: Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH, ioki GmbH, UNIKIMS GmbH sowie Hübner GmbH & Co.KG. Weitere Partner waren: VDV Hessen, Nahverkehrs-praxis, SNV Schichtungsstelle Nahverkehr, NaNa-Brief, WVI Prof. Dr. Wermuth Verkehrsforschung, PTV Planung Transport Verkehr GmbH, IGDB Verkehrsplanung + Beratung IG Dreieich Bahn GmbH, Nahverkehrspraxis, ATRON electronic GmbH, Logpay Financial Services GmbH sowie Epix - Eco-System Partnership for Interclusters and Smart Cities Exchange.